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Fairer Handel - Was bedeutet das?

Die offizielle Definition des Fairen Handels nach der deutschen Dachorganisation für Fairen Handel - dem Forum Fairer Handel - lautet:

„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen - insbesondere in den Ländern des Südens - leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.
Fairhandelsorganisationen engagieren sich gemeinsam mit Verbraucher*innen für die Unterstützung der Produzent*innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“

Das bedeutet konkret, dass die im Fairen Handel festgelegten Mindestpreise und Aufschläge den Produzentinnen und Produzenten die Deckung ihrer Produktionskosten und die Sicherung des Lebensunterhaltes garantieren. Dadurch und durch den Aufbau langfristiger Handelsbeziehungen sind sie weitestgehend unabhängig von schwankenden Weltmarktpreisen und ungerechten Strukturen des konventionellen Handels.

Der Faire Handel unterstützt Projekte und Initiativen, die die Wahrung der Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen, sowie Arbeiterinnen und Arbeitern gewährleisten. So wird z.B. auf sichere und gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen geachtet. Ausbeuterische Kinderarbeit ist verboten. Durch den Aufbau demokratischer Strukturen in kleinbäuerlichen Initiativen und Genossenschaften werden alle Beteiligten in der Produktions- und Vermarktungskette gleichberechtigt. Die Förderung ökologischer Produktionsweisen ergänzt diese nachhaltige Entwicklung.

Importeure des Fairen Handels

Anerkannte Lieferanten der Weltläden handeln nach den Fair-Handels-Kriterien der Konvention der Weltläden.

Lieferkettengesetz

Der deutsche Bundestag hat im Juni 2021 nach langem Ringen ein Lieferkettengesetz verabschiedet. In der EU wird derzeit über ein EU-weites Lieferkettengesetz verhandelt. 

Konventionen der Weltläden

Die Konvention der Weltläden ist das Grundsatzpapier für den Fairen Handel der Weltläden und Fair-Handels-Gruppen.

Um gemeinsam einen Beitrag zu Armutsbekämpfung und nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung zu leisten, haben sich mehr als 350 Organisationen zur World Fair Trade Organization (WFTO) zusammengeschlossen. Die WFTO (früher: International Fair Trade Association, IFAT) ist der weltweite Zusammenschluss von Mitgliedern in über 70 Ländern, die sich zu 100 % dem Fairen Handel verschrieben haben. Dazu zählen Produzent*innengruppen und -netzwerke, Vermarktungsorganisationen, Fair-Handels-Importeure und Weltladen-Dachverbände sowie Unterstützer-Organisationen, für die der Faire Handel einen von mehreren Arbeitsschwerpunkten darstellt. Etwa 72 % der Mitglieder kommen aus dem Globalen Süden. Die WFTO ist das einzige globale Netzwerk, das Fair-Handels-Organisationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von den Produzent*innen-Organisationen bis hin zum Verkauf repräsentiert.